Über die große Umleitung, vorbei an unzähligen Baustellen mit gelangweilten Backpackern die stop & go- Schilder drehen dürfen, sind wir innerhalb von zwei Tagen endlich in Christchurch eingetrudelt. Dort hat die erneute Arbeitssuche dann aktiv angefangen! Die erste Woche haben wir immer auf demselben kostenlosen Campingplatz, ein Stück außerhalb, verbracht und uns in der Innenstadt eine neue Bücherei zu unserem Stammplatz gemacht, wo wir dann jeden Tag Strom und Wlan gezapft haben und fleißig etliche Internetplatformen nach Jobs durchforstet. Die Leute in der Umgebung haben uns in der nächsten Zeit also immer wieder zu Gesicht bekommen, die Kassierer im Supermarkt, die Tankstellenwärter oder die Arbeiter bei der öffentlichen Dusche, die schon geschmunzelt haben, wenn wir wieder mal ranzig angetrottet kamen ;D
Die kommenden Tagen sind schnell verstrichen, während wir so gut wie jeden Morgen in die Bücherei gestept und erst abends wenn sie geschlossen hat wieder raus. Wir kamen uns echt schon wie Obdachlose vor!
Leon und Jonas- die Saarländer- haben auf ihrem Weg nach Kaikoura, zum „Woofen“, noch einen Halt in Christchurch gemacht. Ist schon irgendwie nice, wie man so seine Community an Backpackern, etc. hat, die man manchmal doch nochmal wiedersieht und von der man weiß, dass sie- wie man selber- irgendwo in NZ rumstreunert. Am Abend saßen wir bei einer chaotischen Kochsession beinand, aber die resultierenden Burger waren hammer lecker! Auch der erfolgreiche Shoppingtag mit den Zwei war witzig, vom Warehouse zum Outletstore und Supermarkt. Leon hat definitiv am Meisten geshoppt, hatte dafür aber auch am Ende des Tages DEN Kingstuhl in quitchorangener Farbe, das Teil war einfach nur übergroß und glich schon mehr einem Sessel oder Trohn! Die folgenden Abende waren echt chillig, mit noch einer anderen Vierertruppe kamen die Jungs auf die Idee Speere zu schnitzen und mit voller Überzeugung, im danebenliegenden Fluss, Fische zu jagen. Nach ungefähr 1-2 Stunden haben die letzten dann auch aufgegeben, die Aktion war aber witzig.. alle mit Stirnlampen und Holzspeeren im Dustern den Fluss hochgewartet!! Lustige Erinnerung 😀
Nachdem die zwei Saarländer weitergezogen sind, haben wir bei einer Jobvermittlungsfirma einen Termin ausgemacht und uns dort bei dem Treffen registriert. Die meinten, sie melden sich sobald Stellen verfügbar werden, was meistens freie Jobs für Traffic Management wären. Darauf haben wir uns aber nicht verlassen, weitergesucht und uns schon bald mit einem Mann getroffen, der Arbeiter für seine Hausrenovierung gesucht hat und sich auf unsere Anfrage gemeldet hat. Wir haben uns also im Park verabredet, weil er sich erst ein Bild von uns machen wollte. Also sind wir mit ihm und seinem Hund eine Stunde um einen Park spaziert, während es geregnet hat und das nächste Paar nasse Schuhe folgte!
Da es mittlerweile Herbst geworden ist, relativ kalt & ungemütlich (um die 10°C), die Tage werden auch kürzer, hat das (wie gewöhnlich für NZ) viel Regen mit sich gebracht. Die ganze Woche über hat es wie wild runtergeprasselt und wollte gar nicht mehr aufhören. So nach und nach waren dann alle Sachen klamm und nass und sind auch so schnell nicht getrocknet. Richtig toll, dass hat die Wohnsituation im Rollercoaster sehr gemütlich gemacht!! Der Free- Campground, der aus einer großen Wiese bestand und eben nur mit einem einfachen Klohäuschen inkl. Abspülbecken ausgestattet war, stand nach den ersten Tagen komplett unter Wasser. Da wurden eh nur noch die FlipFlops getragen und auch der Weg nach draußen versucht nur auf die nötigsten Fälle zu beschränken. Ein Grund, warum unser Abendessen auch sehr mager ausfiel, mit Kochen war da nicht viel geboten, aber ein Frischkäsebrot tut’s auch 😉
Während in Australien zu der Zeit, der Zyklon Abby übers Land gewütet und auch im Norden Neuseelands für große Überschwemmungen gesorgt hat, konnten wir von froh sein, dass dieser ChCh nur mit heftigem Regen erwischt hat!
Von dem Ekelwetter sind wir beide zwar ein bisschen krank geworden, war aber alles halb so wild.
